Porträtfoto CYBATHLON Team

FES / Fahrradrennen mit elektrischer Muskelstimulation

Cleveland

Vereinigte StaatenVereinigte Staaten

Über das Team

“Wir haben festgestellt, dass die Piloten große Freude am Fahren mit unseren Bikes haben und davon profitieren. Ihre Freude und ihr Gemeinschaftssinn erhöht sich stark, wenn sie im Freien fahren und sie berichten über diverse gesundheitliche Vorteile», erzählt Teammanager Ronald Tirolo. Cleveland verwendet chirurgisch implantierte, intramuskuläre Elektroden, anstelle einer Stimulation über die Hautoberfläche wie die meisten anderen Teams. «Durch das Implantat kann der Nerv direkt aktiviert und die Muskeln gezielter gesteuert werden. Seit 2016 haben wir das Bike so weiterentwickelt, dass nun zehn Piloten stationär zuhause oder auch im Freien fahren können», führt Ronald aus.

Die Technologie wurde 1996 für Paraplegiker entwickelt, um ihnen beim Aufstehen und dem Gehen von einigen Schritten zu helfen. Später adaptierten die Wissenschaftler das System für das FES-Biken. Am CYBATHLON 2016 demonstrierten sie dessen Stärken eindrücklich und gewannen mit Pilot Mark Muhn das Rennen.

Über die Pilotin, den Piloten

«Ich bin mit Abstand der älteste Pilot – das war ich schon 2016. Aber ich bin sehr kompetitiv und weiss, dass ich wieder gewinnen kann.» Mark Steven Muhn freut sich auf den CYBATHLON 2020: «Der Event ist grossartig, ich bin dankbar für die Plattform, die für uns geschaffen wird. Ich schätze es, zu sehen, wieviel die Piloten, Teams und Organisatoren investieren, um das möglich zu machen und alles geben, um das Leben für Behinderte zu verbessern – vielleicht nicht direkt für uns aber für die Generationen die folgen.»

Mark zog zusammen mit seiner Frau zehn Kinder auf. 2008 stürzte er beim Tiefschneefahren so unglücklich, dass er augenblicklich gelähmt war. Beim FES-Biken nutzt der Kalifornier implantierte Elektroden. «FES-Biken war meine bevorzugte Aktivität als Querschnittgelähmter. Doch ich hatte lange Mühe, die implantierten Elektroden als Teil von mir zu akzeptieren. Das gelang mir schliesslich über Meditation. Auch ist das Team inzwischen zu meiner zweiten Familie geworden», beschreibt er den Weg, den er seit 2012 zurückgelegt hat, als er mit den Wissenschaftlern der Case Western Universität in Cleveland zusammenzuarbeiten begann. «Ich denke, unser System hat sehr grosses Potential, wenn es mit einem Exoskelett verbunden werden kann. Das könnte in den nächsten Jahren ein Durchbruch werden», blickt Mark voraus.

Videos

17. Mai 2021, 6.20 Uhr

Mark Muhn über benutzerzentriertes Design

13. November 2020, 12.00 Uhr

Cleveland - Team Portrait

13. November 2020, 12.00 Uhr

Cleveland - Mark Steven Muhn

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